Bei mir steht nicht der Honig im Vordergrund, sondern die Bienen. Ich halte sie naturnah und möglichst wesensgemäß - und natürlich sorge ich für ihre Gesundheit. Wer sich nur ein wenig mit Bienen beschäftigt, weiß, dass die Tiere jede Unterstützung mehr als verdient haben.
Ich verzichte darauf, mit meinen Bienen bestimmte Trachtgebiete anzuwandern. Sie haben daher das ganze Jahr über genügend Ruhe. Möglich ist das auch, weil sie in einer traumhaft ursprünglichen Gegend leben: den Anklamer Peenewiesen. Die Peene ist ein weitgehend naturbelassener Fluss mit reichlich wilder Natur an seinen Ufern. Aus gutem Grund bilden die Feuchtwieden, Niedermoore, Flussauen, Bruchwälder und Torfstiche ein riesiges Naturschutzgebiet. Die Bienen finden hier unzählige Trachtpflanzen. Schon früh im Jahr können sie sich mit Pollen von Weidenkätzchen stärken und sie finden bis in den Herbst süßen Nektar von den vielen Wildblumen. Und natürlich profitieren die Bienen davon, dass hier keine Pestizide, Insektizide oder andere Chemikalien zu finden sind.
Der Honig ist deshalb eine "wilde Mischung" vom Besten, was diese traumhaft ursprüngliche Landschaft zu bieten hat. Und ganz wichtig: Von mir wird daher nur der Honig geerntet, den die Bienen nicht selbst benötigen. Haben die Bienen genug Honig gesammelt, kümmere ich mich um die Ernte. Die Ernte erfolgt bei mir besonders schonend mit Hilfe so genannter Bienenfluchten. Die Bienenfluchten sorgen dafür, dass die Bienen zwar noch den für die Ernte vorgesehenen Teil des Bienenstocks verlassen, sie aber nicht wieder zu den ausgewählten Honigwaben zurück können. Wenn ich die Waben kurze Zeit später ernte, leben die Bienen bereits in einem anderen Teil des Bienenstocks und ich muss keine Bienen mehr von den Honigwaben verscheuchen.
Dann sorge ich dafür, dass der Honig mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen möglichst unversehrt in die Honiggläser kommt. Dabei setze ich auf Handarbeit von der Entdeckelung der Waben bis zum Abfüllen ins Glas. Selbstverständlich verzichte ich auf eine zu hohe Temperatur bei der Schleuder. Gelegentlich presse ich die Waben auch. Dann kann ich einige Gläser Presshonig anbieten.
Der Honig kommt bei mir ohne Zwischenlager direkt ins Glas. Ich verzichte auch aufs Rühren des Honigs. Für mich aus gutem Grund: Der natürliche Kristallisationsprozess meines Honig ist Teil seines einzigartigen Charakters. Jeder Honig ist anders, hat ein einzigartiges Aroma und bildet unterschiedliche Kristalle. Warum etwas verändern, was von Natur aus perfekt ist? Ohne Rühren bleiben Pollen, Propolis und Wachsanteile unverändert.
Und wer mag, kann den Honig vorsichtig wieder verflüssigen: Einfach behutsam im Wasserbad auf die Temperatur im Bienenstock erwärmen. Bei knapp 40 Grad Celsius lösen sich die Zuckerkristalle von selbst auf. Nur wärmer sollte er nicht werden, da sonst auch seine wertvollen Inhaltsstoffe Schaden nehmen können.
Presshonig, Blütenhonig